Trotz leichter Erholungen bleibt der Private-Equity-Markt für Transaktionen auch im Jahr 2024 weiterhin angespannt

Expertenkommentar Alvarez & Marsal

Managing Director Private Equity Performance Improvement und Co-Head Deutschland Steffen Kroner, zur Situation des Private-Equity-Marktes in Deutschland

Auf der Transaktionsebene zeigt sich eine leichte Erholung im Markt, insbesondere in Branchen wie der verarbeitenden Industrie, unter anderem im Verpackungsbereich, in der TMT-Branche sowie Business Services. In diesen Marksegmenten sehen wir eine h?here Anzahl von Transaktionen und Aktivit?t, jedoch m?ssen sich diese Entwicklungen erst in den kommenden Monaten verstetigen, bevor sich eine breite Markterholung abzeichnet. Marktteilnehmer ber?cksichtigen neben der weiterhin volatilen Konjunktur das gestiegene Zinsniveau st?rker als in fr?heren Quartalen, dennoch bestehen weiterhin stark unterschiedliche Auffassungen zwischen den Erwartungen der Verk?ufer und der K?ufe hinsichtlich der Unternehmenspreise. Eine positive Entwicklung ist jedoch festzustellen: Es gibt langsam wieder mehr Bewegung im Private-Equity-Markt f?r Transaktionen.

Auf der Portfolioseite bleibt die Kostenoptimierung sowie Cash und Working Capital Generierung weiterhin das zentrale Thema. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage gewinnen dar?ber hinaus Restrukturierungsprogramme im Private-Equity-Umfeld st?rker an Bedeutung. Es ist erkennbar, dass Kostensenkung und Verlagerungsdiskussionen von Fabriken ins kosteng?nstigere Ausland bei energie- beziehungsweise arbeitsintensiven Fabriken deutlich in den Fokus ger?ckt sind. Eine besondere Herausforderung liegt darin, dass auch Finanzierungen von Bankenseite zunehmend zur?ckhaltender gew?hrt werden, denn: Banken ?berdenken ihre Kreditengagements verst?rkt im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Lage sowie vor dem Hintergrund von ESG-Gesichtspunkten.

Mehr Cash-Ressourcen bei r?ckl?ufigem Umsatz – welche Finanzierungm?glichkeiten ergeben sich?

In den kommenden 12 Monaten wird der Druck auf die operativen Portfoliogesellschaften, Cash zu generieren, weiterhin anhalten. Dies resultiert aus dem r?ckl?ufigen Konsumverhalten und Investitionen, geringeren Exporten und damit verbundenen Umsatzr?ckg?ngen beziehungsweise Umschichtungen im Absatzverhalten der Kunden (sog. Destocking der Supply Chain). Gleichzeitig ist die Fixkostenstruktur unver?ndert, das Zinsniveau und die Finanzierungskosten haben sich jedoch um das 2- bis 3-fache erh?ht, was in der Konsequenz bedeutet, dass mehr Free Cashflow erwirtschaftet werden muss, um die zwischenzeitlich teureren Finanzverpflichtungen zu bedienen. Die Situation bleibt angespannt: In der Konsequenz m?ssen Managementteams neue Liquidit?tsquellen erschlie?en und im kommenden Jahr wird voraussichtlich eher auf der Kostenseite eingespart. Gr??ere Investitionen f?r Expansion in neue M?rkte bzw. Fabriken, Modernisierung und Internationalisierung stehen besonders in zyklischen Branchen auf dem Pr?fstand.

Der B?rsengang als Exit Strategie erscheint derzeit auch eher als sekund?re Option. Obwohl immer noch viel Kapital im Markt vorhanden ist und ein hoher Anlagedruck besteht, bleiben die Kaufpreise hinter den Erwartungen der Verk?ufer zur?ck. Eine m?gliche Alternative k?nnten eine Ausweitung von M&A-Aktivit?ten sein, um ein breiteres Spektrum an K?ufern anzusprechen. Auch hier gibt es Bewegung allerdings verschieben sich gr??ere Transaktionen voraussichtlich bis ins Fr?hjahr hinein.

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