OMMAX-Studie identifiziert Digitalisierungspotenziale im deutschen Gesundheitswesen

Patientenbefragung: Politischer Wille hinkt gesellschaftlicher Akzeptanz hinterher

M?nchen, 10. Oktober 2023 – Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland macht Fortschritte, hat aber noch gro?es Optimierungspotenzial. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von OMMAX, der europ?ischen Strategieberatung f?r nachhaltige digitale Innovation. In der Studie nimmt OMMAX verschiedene Phasen der „Customer Journey“ von Patienten unter die Lupe, von der Suche nach der geeigneten Praxis bis zur Diagnose. Die Ergebnisse der Befragung zeigen: In mehr als 30 Prozent der F?lle spielen Online-Kan?le heute eine entscheidende Rolle bei der Praxissuche. Die Terminbuchung des Arztbesuchs l?uft dagegen in fast der H?lfte der F?lle (zu 45 Prozent) nach wie vor noch ?ber das Telefon. Online-Tools rangieren mit einem Anteil von 21 Prozent bei Terminvereinbarungen allerdings bereits an zweiter Stelle.

„Schon weil im Gesundheitswesen besonders sensible Daten verarbeitet und gespeichert werden, hinkt der Sektor bei der Digitalisierung hinterher“, kommentiert Dr. Anja Konh?user, Partner bei OMMAX. „Die Studie zeigt allerdings, dass politische Entscheidungstr?ger, Lobbygruppen und andere Bedenkentr?ger die Entwicklung unn?tig ausbremsen. Denn mit nahezu 80 Prozent der Befragten ist die ?berwiegende Mehrheit der Patienten bereit, Gesundheitsdaten digital zu speichern. Zudem erachten knapp 75 Prozent der Studienteilnehmer Online-Booking-Tools als vertrauensw?rdig. Offenbar ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Digitalisierung viel weiter gediehen als der politische Wille.“

Steigende Akzeptanz f?r digitale Buchungs-Tools
Ein Ziel der Umfrage war es, den Digitalisierungsgrad der sogenannten Patient Journey zu er?rtern, die den Entscheidungsprozess von Patienten vor, w?hrend und nach einer Behandlung abbildet. Patienten setzen mittlerweile nicht nur bei der Suche nach einer geeigneten Praxis auf Online-Kan?le, sondern nutzen auch Online-Informationen, um sich f?r oder gegen bestimmte Angebote zu entscheiden. So vertrauen rund ein Viertel der Befragten bei der Entscheidungsfindung auf Informationen aus Online-Reviews, Informationen auf der Website der Praxis, Social-Media-Profilen, denen sie vertrauen. Unter den Online-Buchungs-Tools ist Doctolib mit weitem Abstand das am meisten verbreitete. 47 Prozent der Buchungen aus der Studie wurden ?ber dieses Tool abgewickelt, direkt ?ber die Website der Praxis knapp 18 Prozent, und Samedi war f?r beinahe 13 Prozent verantwortlich, gefolgt von Doctena und Jameda.

Auch Terminerinnerungen werden immer digitaler
Bei den Erinnerungs-Methoden haben digitale Kan?le die traditionelle Terminerinnerung per Telefon bereits weit hinter sich gelassen. 38 Prozent der Patienten lie?en sich via E-Mail an ihren Termin erinnern, 22 Prozent nutzten SMS, und der Telefonanruf rangiert mit knapp 16 Prozent nur knapp vor WhatsApp-Benachrichtigungen mit gut 12 Prozent.

Patientenaufnahme noch ?berwiegend manuell
Der Digitalisierungsgrad der Aufnahmeprozesse bietet ein heterogenes Bild und h?ngt stark vom Dokumententyp ab. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Aufnahmeprozess in Praxen manuell durchlaufen. Nur wenige Praxen stellen die M?glichkeit bereit, dass Patienten ihre Informationen im Vorfeld eines Termins digital teilen.

Steigende Nutzung von Gesundheits-Apps
Die Studie untersuchte auch, inwieweit Patienten abseits des Arztbesuches auf digitale Mittel der Gesundheitspflege und -vorsorge setzen. Gesundheits-Apps haben sich mittlerweile fest etabliert. Lediglich 12 Prozent der Studienteilnehmer nutzten keine derartige App. Unter den Apps f?hren Apps der Krankenkassen mit gut 26 Prozent, gefolgt von Fitness-Apps mit mehr als 18 Prozent, Apps zur Dokumentation von Gesundheitsdaten und Ern?hrungs-Apps mit jeweils ?ber 16 Prozent. 10 Prozent der Patienten setzen Apps zur Selbstdiagnose ein.

Fazit
Die Studienergebnisse unterstreichen die immer wichtiger werdende Rolle einer digitalen Patientenansprache und -gewinnung im modernen Gesundheitswesen. Durch gezielte Strategien zur Steigerung der Online-Sichtbarkeit auf der Grundlage datenbasierter Ans?tze k?nnen Einrichtungen und Unternehmen im Gesundheitswesen mit digitaler Innovation nicht nur ihre langfristigen Patientenbeziehungen st?rken, sondern auch ihre Neupatientengewinnung nachhaltiger gestalten und die individuelle Betreuung ihrer Patienten optimieren.

Zur Studienmethodik
Die OMMAX Studie wurde im ersten Halbjahr 2023 durchgef?hrt und umfasst die Online-Befragung von ?ber 1.000 Patienten im Alter zwischen 15 und 99 Jahren in Deutschland. Die Stichprobe setzte sich aus 46 Prozent m?nnlichen und 54 Prozent weiblichen Teilnehmern zusammen. 85 Prozent der befragten Teilnehmer waren gesetzlich Versicherte.

Keywords:OMMAX-Studie,Digitalisierungspotenziale,Gesundheitswesen

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